Die Sprachentwicklung ist wie kein anderer zentraler Entwicklungsbereich des Kindes störanfällig. Nach konservativer Schätzung sind:
- ca. 15 % aller Kinder eines Jahrgangs von Spracherwerbsstörungen betroffen.
(Sie werden in der Regel logopädisch versorgt.) - 5 – 15% aller Kinder eines Jahrgangs leiden unter einer Lese-Rechtschreib-Schwäche (Legasthenie).
(Auch sie werden in der Regel in Berlin über die Legastheniezentren oder anderen Einrichtungen versorgt.) - 15 – 30 % aller Kinder aus Zuwanderungsfamilien weisen erhebliche Sprachdefizite auf.
Hier geht es in der Regel um eine gezielte Sprachförderung, die nicht in ausreichendem Maße „zeitlich“ von den Kindergärten geleistet werden können. - In zunehmendem Maße brauchen auch deutschsprachige Kinder Sprachförderung
(Hier liegen noch keine genauen Angaben vor!).
Defizite im Spracherwerb können zu folgenschweren Entwicklungsstörungen führen. Die betroffenen Kinder haben häufig Teilleistungsschwächen, die den Erwerb von Lese-, und Schreibfähigkeit, logischem Denken, kulturellem Wissen, Rechnen usw. erschweren und zum Teil einschränken. Darüber hinaus können diese Schwächen die psychosoziale Entwicklung des Kindes sowie die schulische und berufliche Laufbahn erheblich beeinträchtigen.
Für die betroffenen Kinder bieten wir in unserer Praxis:
- Sprachförderung für deutschsprachige Kinder
- Sprachförderung für Migrantenkinder mit Deutsch als Zweitsprache
Wir beziehen uns u.a. auf das Sprachförderungsprogramm von Zvi Penner (KON-LAB).
Es besteht aus drei aufeinander aufbauenden Stufen, in denen unterschiedliche Aspekte der Sprachkompetenz erworben werden:
- Sprachrhythmus, Wortbildung und Wortbedeutung
- Grammatik / Verwendung des Artikels und des Satzbaus
- Grammatik / Sprachverstehen: Mengen, Fragen, Zeit und Wortbedeutung im Satz
Die Kinder müssen zum Beispiel bei der Pluralbildung erkennen, dass die Wortbildung mit der Betonung zusammenhängt.